Dietmar Strauß Bildermacher

Architekturfotografie

Projekt-Nr.: 2285

interspace, bretten

Architekten:

bernhard huber, glaskünstler

Am Freitag, den 7. Dezember ist es so weit. Die Stele, die schon seit Mitte November Platz ergriffen hat von der Mitte des Kreisels am Ende der Bahnhofstraße, wird der Öffentlichkeit übergeben. Dr. Jutta Dresch vom Badischen Landesmuseum wird um 16 Uhr kurz vor der Dämmerung die in der Öffentlichkeit durchaus umstrittenen Glas-Stelen im ovalen Kreisel vor dem Gebäude der Jugendmusikschule Bretten präsentieren.
Dazu gibt es von der Stadt Bretten diese Informationen:
„interspace“ heißt das Kunstwerk von Bernhard Huber für die neue Kreisverkehrsanlage in Bretten. Die prägnante Längsachse im Kreiseloval erhält an ihren beiden Endpunkten jeweils eine vertikale Achse: zwei gläserne farbige Stelen geben dem länglichen Platz seine Prägnanz und bilden den Blickpunkt für die sechs Magistralen, die hier zusammenfließen. Zahlreiche Menschen passieren tagtäglich diesen Verkehrsknotenpunkt. Die beiden skulpturalen Glastürme mit ihren unzähligen farbigen Linien subsumieren die gebündelten Verkehrsströme. Ihre visuelle Erscheinung ist leuchtenden Barcodes vergleichbar und erzeugt ein flirrendes und mit der Bewegung des Passanten veränderliches Bild. Es entsteht ein unverwechselbarer Platz für Bretten.
BGT Bischoff Glastechnik aus Bretten hat den künstlerischen Entwurf ausgeführt. Es handelt sich hier um eine konzeptionelle Arbeit des Künstlers, bei dem die Technik des Siebdrucks als serielles Medium eingesetzt und in seinen Möglichkeiten und Stärken ausgeschöpft wurde. Die insgesamt 72 Verbundsicherheitsgläser wurden mit 36 Farben und mit bis zu 15 Druckvorgängen pro Scheibe produziert. Im Vorfeld wurden zahlreiche Farbproben der verschiedenen transparenten und opaken Farbtöne angefertigt.
Die 11 m hohen Stelen haben einen quadratischen Grundriss mit ca. 1,7 m Seitenlänge. Die statische Konstuktion stammt vom Ingenieurbüro Hans-Peter Beyle. Es handelt sich um ein innovatives Tragsystem aus Edelstahl und Silikon sowie Verbundsicherheitsglas. Durch den Verbund dieser Materialien konnte das Stahlgerüst minimiert werden. Das interdisziplinäre Zusammenspiel von Kunst und Statik ist ein bestimmendes Merkmal dieser künstlerischen Konzeption. Präsentation auf der Sonderschau „glass technology live“ in Düsseldorf in Zusammenarbeit mit dem Institut fü r Baukonstruktion der Universitä t Stuttgart von Prof. Behling.
Der Künstler Bernhard Huber studierte Malerei und Glasgestaltung an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Prof. Ludwig Schaffrath. In einer Bucheinführung1 zum Werk des Künstlers beschrieb die Kunsthistorikerin Verena Krieger Wesenszüge seiner Arbeit charakteristische Merkmale, die auch für seine neue Arbeit der Brettener Stelen zutreffen: